Auf zwei städtischen Gebäuden in Vöhringen erzeugen neue Photovoltaikanlagen Strom. Betrieben werden sie von der Firma ESS Kempfle. Was die Zusammenarbeit bringt.
Die Stadt Vöhringen kooperiert künftig mit der auf Photovoltaik spezialisierten Firma ESS Kempfle aus Leipheim (Landkreis Günzburg). Ziel der Zusammenarbeit ist es Vöhringens Klimaneutralität voranzutreiben, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Das Budget, das der Stadtrat für Klimaprojekte bereitgestellt hat, kann so in andere regenerative Vorhaben investiert werden.
Die Kooperation von ESS Kempfle und der Stadt sieht vor, dass die Firma je eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der örtlichen Feuerwehr und der Kindertagesstätte Rappelkiste installiert. Die beiden PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 73 Kilowatt wurden diesen Monat in Betrieb genommen. Seither liefern die insgesamt 177 Solarmodule (96 und 81) mit je einer Leistung von 410 Watt täglich Sonnenstrom.
ESS Kempfle verkauft den PV-Strom vergünstigt an Vöhringen
Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass die Dächer der beiden städtischen Immobilien dem Solateur für mindestens 20 Jahre unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Dafür verkauft ESS Kempfle den dort erzeugten, grünen Strom an die Stadt zu aktuell 23 Cent pro Kilowattstunde. Also etwa 25 Prozent unter dem derzeitigen Marktpreis von rund 30 Cent. Das wiederum fix vereinbart für die kommenden 20 Jahre.
Für Bürgermeister Michael Neher und Marcus Jung, den Klimabeauftragten der Stadt Vöhringen, hat dieses Projekt Pilotcharakter. „Wir entkoppeln uns von absehbaren Strompreissteigerungen“, sagen die beiden Vertreter der Stadt. Parallel können sie das budgetierte, nicht für die Anschaffung einer PV-Anlage ausgegebene Geld, an anderer Stelle in regenerative Vorhaben investieren. „So kommen Städte und Gemeinden ihren Klimazielen schneller näher“, erklärt Wolfgang Kempfle, Geschäftsführer von ESS Kempfle.
Vöhringen plant weitere PV-Anlagen nach demselben Modell
In Vöhringen sind die Verantwortlichen vom Projekt überzeugt, weitere PV-Anlagen seien in Planung, heißt es aus dem Rathaus. Dem Vernehmen nach handelt es sich hierbei auch um eine Freiflächenanlage mit einer Leistung von 20 Megawatt. Auch diese könnte als kommunales Kempfle-Modell installiert werden und spätestens ab 2026 erneuerbare Energie liefern. (AZ)