Was ist eine Stromcloud?
Eine Stromcloud ist wie ein Stromspeicher – genauso verlässlich, aber deutlich flexibler. Während Ihr Stromspeicher den selbst erzeugten Strom lokal speichert, geht die Stromcloud einen Schritt weiter. Der Begriff „Cloud“ ist hier zwar etwas irreführend, da Strom nicht digital gespeichert werden kann. Aber das Prinzip ist dem der erprobten Datencloud ähnlich.
Wie bei einer Datencloud speisen Sie den Strom, der bei Ihnen „übrig bleibt“, in das Stromnetz ein. Die Menge wird erfasst und virtuell gespeichert. Sie können die gleiche Menge an anderer Stelle wieder kostenfrei nutzen, zum Beispiel an einer öffentlichen Ladestation für E-Autos. Sie legen also eine Art „virtuelles Guthaben“ bei Ihrem Cloud-Anbieter an.
Am Ende ist es zwar nicht Ihr eigens erzeugter Strom, den Sie nutzen. Diesen entsprechend zu speichern und verfügbar zu machen wäre technisch zu aufwendig und auch nicht sinnig, weder für Sie noch für den Cloud-Anbieter. Aber die Idee ist die Gleiche – Sie sparen durch Ihre PV-Anlage noch mehr Stromkosten und sorgen dafür, dass mehr Solarstrom genutzt wird. Eine Stromcloud kann Ihnen zudem ermöglichen, autark durchs Jahr zu kommen.
Das Regelenergiekonzept
Zur Stromcloud wird zudem auch das Regelenergiekonzept gezählt. Dabei stellen Sie als Nutzer Ihrem Stormanbieter einen Teil Ihrer Speicherkapazität zur Verfügung, die er zum Ausgleich von Netzschwankungen nutzen kann. Bei einer Überlastung des Stromnetzes erhalten Sie so kostenlosen Strom in Ihren Speicher.
Aber passen Sie auf: Je nach Angebot darf Ihr Stromanbieter bei Bedarf auch Strom aus Ihrem Speicher entnehmen. Die Bereitstellung des Speichers wird in der Regel mit einer Freistrommenge belohnt.
Beim Vergleichen von Angeboten sollten Sie die Augen daher unbedingt offen halten, sich mehrere Angebote einholen und diese genau mit Ihrem aktuellen Stromvertrag vergleichen.
Die Vorteile einer Stromcloud
Wie bei der Datencloud, geht es auch bei der Stromcloud darum, Sie zeitlich und örtlich unabhängig zu machen. In diesem Fall allerdings nicht in Bezug auf Dateien, sondern auf den von Ihnen mit einer Photovoltaikanlage selbst erzeugten Strom. So schafft die Stromcloud zahlreiche Vorteile …
Die Nachteile einer Stromcloud
Natürlich ist auch eine Stromcloud nicht nur vorteilhaft. Bevor Sie sich also für oder gegen eine Stromcloud entscheiden, möchten wir Sie daher auch über die Nachteile informieren.
Kritisiert wird an der Stromcloud oft, dass je nach Angebot nicht genutzte Strommengen innerhalb des „virtuellen Guthabens“ verfallen. Hier können wir Sie beruhigen: Den Strom aufzubrauchen stellt in der Regel kein Problem dar. Schließlich können Sie ihn nicht nur im Winter nutzen, sondern auch für das Laden Ihres E-Autos, für das Beheizen Ihres Ferienhauses und sogar, um ihn mit Freunden und Familie zu teilen.
Zudem verlangen die meisten Anbieter eine monatliche Grundgebühr, um die Verwaltungsaufwände zu decken. Das kann man kritisieren und Sie sollten bei der Höhe des Preises auf jeden Fall verschiedene Angebote vergleichen. Dass Verwaltungsaufwand anfällt, ist aber auch nicht wegzudiskutieren.
Viel wichtiger ist hingegen der Preis für den Strom, den Sie gegebenenfalls zusätzlichen zu dem eigens erzeugten Strom brauchen. Die Preise können hier größer sein als ohne Stromcloud, weshalb Sie aufpassen und die verschiedenen Angebote ordentlich durchrechnen sollten, um die für sich beste Lösung zu finden.
Bei vielen Stromcloud-Anbietern ist es zudem eine Voraussetzung, dass alle Teile der Solaranlage von der entsprechenden Marke stammen müssen. Das macht Sie als Interessent zwar unflexibel, ist aus Sicht eines Anbieters aber nur verständlich: schließlich lässt sich nur, wenn alles aus dem eigenen Haus stammt, die einwandfreie Funktion und Kompatibilität der einzelnen Komponenten sicherstellen. Und genau darauf bauen Sie ja als Nutzer.
Lohnt sich eine Stromcloud?
Wir empfehlen jedem, der eine PV-Anlage besitzt, eine Stromcloud auf jeden Fall in Betracht zu ziehen. Warum? Dafür gibt es mehrere Gründe …
Ziehen Sie eine Stromcloud in Betracht, wenn die folgenden Punkte auf Sie zutreffen:
Meistens ist es so, dass eine PV-Anlage im Sommer deutlich mehr Strom produziert als im Winter – und genau darauf basiert die Idee der Stromcloud. Denn in der Regel produzieren Sie bei viel Sonnenschein so viel überschüssigen Strom, dass der Speicher über das „virtuelle Guthaben“ für Sie wirtschaftlicher ist, als Ihren physischen Speicher entsprechend aufzurüsten. Vor allem, weil Sie damit auch örtlich unabhängig werden und zum Beispiel Ihr E-Auto dann in ganz Deutschland kostengünstig laden können.
Ob sich eine Stromcloud für Sie persönlich lohnt, hängt letztlich aber natürlich von Ihnen ab – von Ihrem Stromverbrauch, von der Größe Ihrer PV-Anlage und von Ihrem Nutzungsverhalten. Dabei geht es gerade darum, ob Sie zum Beispiel ein E-Auto fahren oder ein Ferienhaus besitzen.
Was kostet eine Stromcloud?
Was Ihre Stromcloud genau kostet, hängt von Ihrem Stromverbrauch, der Größe Ihrer PV-Anlage und Ihrem Vertrag ab. Zu beachten ist, dass es sich bei der Nutzung von Strom über Ihr „virtuelles Guthaben“ in der Stromcloud steuerlich nicht um einen zeitversetzen Eigenverbrauch handelt. Sie können daher keinen Vorsteuerabzug dafür geltend machen und die Bezugskosten für den zuvor von Ihnen eingespeisten Strom nicht als Aufwände für die PV-Anlage behandeln.
Das heißt allerdings noch lange nicht, dass sich die Stromcloud nicht lohnt. Holen Sie sich am besten mehrere Angebote ein und rechnen Sie dann durch, wie es sich für Sie persönlich verhält.
Folgende Kosten sind bei einer Stromcloud zu berücksichtigen:
- Monatliche Grundgebühr
- Preis pro kWh aus Ihrem „virtuellen Guthaben“
- Preis pro zusätzlich benötigter kWh
- Ggf. neuer physischer Speicher von bestimmtem Anbieter, um den besseren Tarif in Anspruch nehmen zu können
- Ggf. Installationskosten für den neuen Speicher
Verschiedene Stromcloud-Firmen im Vergleich
Damit vom eigens erzeugten Strom Ihrer PV-Anlage nichts verloren geht und Sie möglichst 100 % autark werden, empfiehlt es sich, mit Freunden und/oder Familie eine Community zu bilden. Innerhalb dieser Community können Sie dann Strom an die anderen abgeben, wenn Sie zu viel erzeugen, und gegebenenfalls welchen beziehen, wenn Sie gerade etwas mehr benötigen.
Selbst, wenn Ihnen spontan niemand dazu einfällt, sollten Sie das bei der Suche nach der optimalen Stromcloud im Hinterkopf behalten. Nur wenige Speicherhersteller geben Ihnen diese Option. Wenn Sie sich dann in ein paar Jahren ärgern, so nicht noch mehr Geld sparen zu können, wäre das schade.
Eine Auswahl einiger Anbieter finden Sie hier:
Unser Lieblingsspeicher
In diesem Video stellt Wolfgang Kempfle die Stromspeicher vor, die bei uns verwendet werden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, doch auch wir haben unsere Lieblingsspeicher. Welch unterschiedliche Möglichkeiten es gibt und wo jeweils die Vor- und Nachteile liegen, erklären wir Ihnen gerne!
Die SENEC.Cloud erzielte 2020 übrigens den zweiten Platz in einer Vergleichsanalyse des Bonner Marktforschungsunternehmens EUPD Research zu Cloud- und Communityangeboten. Verglichen wurden dabei 13 Anbieter. Nur fünf davon erzielen laut Studie ein positives Ergebnis für Sie als Betreiber der PV-Anlage. Von diesen fünf Anbietern landete SENEC auf Platz zwei. Auch 2019 war die Firma mit Ihrer Cloud unter den Top 5, damals noch auf Platz drei.
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Mehr InformationenFAQ: Häufig gestellte Fragen zur Stromcloud
Eine Stromcloud ist nie ein Ersatz für einen physischen Stromspeicher. Priorität hat immer die Verwendung des selbst erzeugten Stroms oder das physische Speichern. Die Stromcloud ist eine Ergänzung zu dem Duo aus PV-Anlage und Stromspeicher, sodass Sie alles, was danach immer noch übrig ist, flexibel nutzen können.
Ja. Was für Sie die bessere Lösung ist, hängt von den Details ab: Vergleichen Sie die Kosten der Stromcloud mit der Einspeisevergütung, die Sie erhalten würden. So ist absehbar, was für Sie die rentablere Variante ist.
Steuerlich gibt es aktuell keine expliziten Regelungen zur Stromcloud. Deshalb können hier lediglich Mutmaßungen angestellt werden. Bitte beachten Sie: Es handelt sich hierbei nicht um eine steuerrechtliche Beratung. Wenden Sie sich für eine verbindliche Auskunft bitte an Ihren Steuerberater.
Bei der Stromcloud müssen zwei Prozesse getrennt betrachtet werden: Das Einspeisen von Strom in die Cloud und das Nutzen von Strom aus der Cloud.
Umsatzsteuer
Das Einspeisen der Cloud ist eine unternehmerische Nutzung der PV-Anlage. Der steuerliche Umsatz entspricht der Vergütung, die Sie als Anlagenbetreiber erhalten. Das ist entweder die Bezahlung durch den Cloudanbieter oder, wenn Sie den Strom später kostenfrei aus dem Netz entnehmen dürfen, die EEG-Umlage, auf die Sie verzichten. Sie dient beim Eigenverbrauch, den Sie aus der Cloud beziehen, als umsatzsteuerliche Bemessungsgrundlage. Auf diesen Betrag zahlen Sie dann die Umsatzsteuer. Wichtig bei der Cloud ist, dass in der Regel alles, was Ihr Haus verlässt, nicht zum Eigenverbrauch zählt. Das gilt also auch für von Ihnen erzeugten Solarstrom, den Sie über die Cloud zum Beispiel in Ihrem Ferienhaus nutzen oder für Ihr E-Auto.
Wer sich nicht damit auseinandersetzen möchte, kann auch die Kleinunternehmerregelung wählen. Damit verzichten Sie aber auch auf die Möglichkeit, die beim Kauf Ihrer PV-Anlage bezahlte Mehrwertsteuer zurückerstattet zu bekommen.
Ertragssteuer
Auch hier gilt: Wenn Sie Strom von Ihrer PV-Anlage einspeisen, ist das eine unternehmerische Nutzung der Anlage und die Einkünfte sind daher betriebliche Einkünfte. Die Höhe wird bestimmt, wie bei der Umsatzsteuer auch und hängt demnach davon ab, ob Sie für den eingespeisten Strom bezahlt werden oder zu einem späteren Zeitpunkt kostenlosen Strom aus der Cloud „entnehmen“ dürfen.
Wichtig: Wenn Sie für den Rückbezug des Stroms aus der Cloud zahlen müssen, können Sie diesen Betrag nicht steuerlich geltend machen, da Sie den bezogenen Strom privat nutzen und nicht mit dem „PV-Gewerbe“. Auch der Vorsteuerabzug entfällt dann für diese Beträge. Beachten Sie zudem, dass Gebühren für Cloudservices keine Betriebsausgaben sind, sondern es sich aus steuerlicher Sicht um Stromkauf zu einem günstigen Tarif handelt.
Das hängt von dem jährlichen Ertrag Ihrer PV-Anlage und Ihrem Eigenverbrauch ab. In der Regel aber verbrauchen Sie entweder den kompletten Strom oder Sie erhalten von Ihrem Cloudanbieter eine Vergütung für den Strom, den Sie eingespeist aber nicht genutzt haben. Achten Sie auf die Vertragskonditionen Ihres Anbieters!
Alternativ können Sie sich auch mit Freunden und Verwandten zu einer Strom-Community zusammentun. Teilen Sie den erzeugten Strom miteinander, damit auch Ihre Liebsten günstig nachhaltigen Strom beziehen können und Sie das meiste aus Ihrer PV-Anlage machen.
An erster Stelle steht beim Solarstrom der Eigenverbrauch. Wenn dieser so hoch als möglich ist, ist auch die Ersparnis am größten. Bevor Sie also überlegen, Ihren Solarstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen, sollten Sie sich einen Stromspeicher zulegen. Dieser erhöht nicht nur Ihren Eigenverbrauch und damit Ihren Autarkiegrad, sondern gibt Ihnen auch die Möglichkeit, nachts und im Winter von Solarstrom zu profitieren. Eine weitere Ergänzung nach dem Stromspeicher ist die Stromcloud. Mit ihr kann der Stromverbrauch noch weiter gesteigert werden, sodass es zu maximalen Kostenersparnissen kommt.
Ob sich das im Gegensatz zur Einspeisevergütung lohnt, hängt von den Details ab: Vergleichen Sie die Kosten eines Speichers und die Einspeisevergütung, die Sie für eingespeisten Strom bekommen. Dann zeigt sich in der Regel schnell, was die lukrativere Variante ist.
Ja, das geht. Da die Einspeisevergütung immer weiter sinkt, entscheiden sich manche Anlagenbesitzer auch von Anfang dagegen und setzen stattdessen auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch ihres Solarstroms über eine Solarcloud. Erkundigen Sie sich vor Abschluss eines Vertrags aber bitte immer noch einmal bei Ihrem Cloudanbieter nach den genauen Konditionen.
Das hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem Ihrer Lage und dem damit potenziell erzeugbaren Solarstrom sowie Ihrem Stromverbrauch. Kontaktieren Sie uns doch direkt, dann können wir Ihnen eine individuele Einschätzung geben. Komplett unverbindlich natürlich!
Ja, technisch ist das möglich. Ob das vertraglich geht, müssen Sie mit Ihrem Cloudanbieter abklären. Bei SENEC zum Beispiel kann der Strom aus der Cloud nicht nur für Wärmepumpen und – an über 300.000 Ladepunkten des EnBW Hypernetzes – für E-Autos, sondern auch für Nachtspeicher-Heizungen verwendet werden.